Besuch bei Schwester Goretti

Am Dienstag, den 03.08.2016 besuchte der Geschäftsführer der Goretti Aktion Heinz-Josef Neumann mit seiner Frau Cäcilia die Ordensschwester Maria Goretti im Seniorenzentrum St. Konstantia Haus in Königswinter-Oberpleis. Link: www.seniorenzentrum-konstantia.de/

Um kurz vor 15:00 Uhr erwartete uns die Schwester bereits sehnsüchtig zum verabredeten Treffen vor dem Seniorenzentrum. Nach einer herzlichen Begrüßung mussten wir uns zuerst ihr bescheidenes, aber liebevoll und gemütlich eingerichtetes Zimmer ansehen. Auffallend, der Türschmuck an ihrem Zimmer mit einer goldenen 65 im Lorbeerkranz.

Darauf angesprochen sagte sie in der ihr eigenen Bescheidenheit, aber trotz allem mit einem gewissen Stolz:
„In diesem Jahr feiere ich mein 65-jähriges Ordensjubiläum, und zwar im Oktober. Bei uns ist es üblich, das die Zimmertüren unserer Jubilare das ganze Jahr entsprechend geschmückt werden“.
Während unserem herzerfrischenden Gespräch erinnerte sie sich immer wieder gerne an ihre Aldenhovener Zeit im Elisabeth Kindergarten und erzählte uns einige Anekdötchen aus ihrer Zusammenarbeit mit dem damaligen Dechant Wilhelm Klingen. Schmunzeln und teilweise lachen mussten wir, wenn sie während dieser Erzählungen seine unverkennbare Stimme imitierte. So erfuhren wir u.a., dass sie einmal nach einer schweren Operation von ihm eine Flasche Rotwein und 10 Eier geschenkt bekommen hatte, mit dem Hinweis: “Du musst dir jeden Morgen ein rohes Ei in ein Gläschen Rotwein kloppen und das trinken, dann bist du schnell wieder bei Kräften!“ Das ausgesprochen in der unnachahmlichen Mundart von Dechant Klingen ... einfach köstlich.  


Gar nicht glücklich war sie, als sie von heute auf morgen, ohne jede Vorankündigung erfuhr, das sie zusammen mit zwei anderen Ordensschwestern aus Brasilien abberufen wurde, und zurück nach Deutschland kommen müsse. „Ich habe meine Heimat verloren und das immer noch nicht ganz verkraftet. Nur mit Gottes Hilfe konnte ich das ertragen…“, sagt sie und freut sich zu berichten, das sie immer noch Anrufe aus Brasilien bekommt. „Die freuen sich einfach, meine Stimme zu hören und legen dann schnell wieder auf“ … lächelt sie. Heute hat sie alle Hände voll zu tun. Sie ist im Seniorenzentrum komplett verantwortlich für die schöne Kapelle, ist sozusagen „der Sakristan“. „Das füllt mich stark aus, täglich mindestens 4 Stunden.
Da bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge. Ich bin froh, wenn ich mich abends auf mein Zimmer zurück ziehen kann, und mich meinen Büchern zuwenden und diese lesen kann“.
Auffallend: Schwester Maria Goretti liest gerade das Buch, das auch auf meinem  Nachtschränkchen liegt und das ich auch mit Vergnügen lese:


Dieses Buch kann ich uneingeschränkt weiter empfehlen.
Bei einem anschließenden Rundgang durch „ihr“ Seniorenheim zeigte sie uns auch ihr Reich: die herrliche Kapelle mit den lichtdurchfluteten Seitenfenstern - beeindruckend! Das Fenster über dem Altar, das den Himmel zeigt. Unbeschreiblich schön…
In der Cafeteria bei Kaffee und Waffeln verbrachten wir noch eine gemütliche Stunde.
Beim Abschied versprach uns Schwester Maria Goretti, am 1. Adventsonntag zum nächsten Goretti Basar wieder nach Aldenhoven zu kommen. Sie bat uns, alle Freunde und Bekannte in Aldenhoven ganz herzlich zu grüßen. Wir fuhren anschließend nach Hause mit dem Gefühl, einen schönen, beeindruckenden Nachmittag mit einer bemerkenswerten, liebenswürdigen Schwester Maria Goretti verbracht zu haben.

 

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